KongressBW Stuttgart 19 - Maximilian [DE]

Glauben Sie, dass die Automobilindustrie die Kreislaufwirtschaft fördern könnte oder tut sie das? Oder tut sie es noch nicht?

Sie kann es auf jeden Fall fördern, vor allem, indem sie in neue Technologien denkt, quasi weg von einer Komplettkarosse denkt, sondern eher hin zu modularen Aufbauweisen. Dass man sagt, man kann jede Tür einzeln einbauen und hat kein komplexes Komplettsystem, sondern man muss einfach auch out of the box denken.

Besitzen Sie derzeit ein Auto oder haben Sie jemals ein Auto besessen?

Ja, ich habe ein Auto besessen, aber jetzt seit 2014 kein Automobil mehr. Ich nutze quasi öffentliche Car Sharing Systeme oder eben die öffentlichen Verkehrsmittel.

Welche persönlichen oder beruflichen Erfahrungen haben Sie mit der Autoelektronik gemacht in den Autos, die von Ihnen genutzt wurden, auch Car Sharing Autos?

Also die Elektronik hat schon soweit immer funktioniert. Also ja, zuletzt hatte ich jetzt mal ein BOIDauto, also ein chinesisches Mal über Sixt. Also bei einem Geschäftsreise. Da war natürlich auch interessant zu sehen, wie große Bildschirme die verbaut haben. In einem Tesla ist es ja noch zum Teil übertriebener, wie groß Systeme eigentlich sein müssen. Also zum Teil sind sie auch überdimensioniert, gerade in den Edelkarossen.

Haben Sie Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der personenbezogenen Daten, die von der Autoelektronik zum Beispiel eben GPS oder Navi gespeichert werden, vor allem hinsichtlich der Wiederverwendung?

Grundsätzlich bin ich da nicht, bin ich eher offen dafür. Aber es ist natürlich immer, gerade wenn man jetzt mit Blick auf Tesla schaut, die Macht die Einzelpersonen damit auf ganze Systeme haben, ist natürlich sehr groß, weil dann eben natürlich auch. Die Wirkungen einfach nicht vernachlässigbar sind, wie man jetzt auch bei Herrn Musk oft sieht, was für eine Beeinflussung quasi möglich ist, wenn man kundenbezogene Daten quasi einfach einsetzt und verteilt. Natürlich hilft es langfristig Nutzerstrategien und dergleichen zu optimieren und natürlich die Fahrzeuge intern auch zu optimieren, indem die die Nutzerstrategien besser anpassen. Und dazu muss man natürlich eine Menge an Daten schaffen. Aber es ist natürlich auch immer mit Risiko.

Bedeuten Recycling und Wiederverwendung unterschiedliche Dinge für Sie?

Also zum Teil ist auf jeden Fall unterschiedlich. Mal Wiederverwendung setzt ja auf normalen Ressourcen quasi jetzt nicht unbedingt recycelten Ressourcen an, weil man auch beim Recycling natürlich ein, sagen wir mal einen Energieaufwand für das Recycling hat. Und Materialverluste. Was man eher schaffen müsste ist, dass eben kein primäres Material mehr eingesetzt wird, sondern nur recyceltes Material im Kreis geführt wird. Und dafür müsste man eben die Verluste, die es noch aktuell im Recycling gibt, reduzieren. Eine Wiederverwertung muss aber trotzdem gleichzeitig mit umgesetzt werden. Es müssen beide parallel, also Systeme, parallel laufen können.

Wie besorgt sind Sie auf einer Skala von 1 bis 5? Eins heißt überhaupt nicht besorgt. Fünf äußerst besorgt. Also, wie besorgt sind Sie über die Umweltverschmutzung und Umweltverschwendung?

Da bin ich aktuell bei vier. Also vor allem Sorgen ist natürlich, durch weltweite Konflikte werden halt. Das Geld ist ja da für Investments. Es wird einfach nur nicht so gefördert, wie es gefördert werden sollte. Der EU Green Deal war zum Beispiel ein guter Schritt in die richtige Richtung, aber das ist auf jeden Fall noch deutlich mehr möglich. Die Amerikaner haben ja auch innerhalb von Stunden. Quasi hat der Herr Biden ja ein neues Umweltprogramm aufgesetzt und Geld ist ja da. Also wir leben ja einen sehr, wie vorhin auch in der Vortragsreihe im Plenum gesagt wurde. Wir sind ja, sagen wir mal, sehr liquide. Ja.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie gegebenenfalls in Ihrem Leben, um Nachhaltigkeit zu fördern?

Ja, ist bei mir relativ einfach gesagt. Ich tue es schon über die Arbeit, indem ich quasi nachhaltige Technologien unterstütze und auch Technologiewechsel aufzeige, wie Unternehmen quasi UmweltNeutraler werden können. Man darf nicht immer klimaneutral sagen, sondern eher umweltneutral. Also dass man eben genau wie am Anfang erwähnt alles, was in den Prozess reingeht, muss auch wieder rausgehen und rückgeführt werden. Also man muss Nur mit geschlossenen Kreisläufen in allen Bereichen lässt sich quasi die zukünftige Entwicklung besser einschätzen und man darf keine Verschiebung von einem Feld in das andere haben. Dass man zum Beispiel sagt, wir setzen jetzt nur noch Biokunststoffe oder Biomaterialien ein, tun aber gleichzeitig unsere Böden dermaßen überdüngen, dass quasi das Abwasser wieder verschmutzt wird. Dafür sind wir CO2 neutral.

Letzte Frage Wie groß ist die Verantwortung jedes Einzelnen, um Lebensstil und Verbraucher Entscheidungen zu treffen, die zum Schutz der Umwelt beitragen?

Also an sich dadurch, wenn man es genau betrachtet. Ich bin da eher so ein bisschen ein Anhänger der SuffizienzStrategie. Das heißt, jeder kann auch genügsam leben. Nicht jeder braucht zwei Autos, fünf Häuser usw jetzt mal übertrieben formuliert, sondern man kann auch Suffizienz leben, indem man kontrolliert einkauft. Ich achte selbst darauf, dass ich nachhaltig geförderte Klamotten zum Beispiel einkaufe oder eben auch selbst Werbung ein bisschen mache für andere Technologien und natürlich auch Leuten rate, wie sie Besser leben können. Und natürlich muss jeder einzeln das machen, weil wenn man sich das länderspezifisch anschaut, wenn jedes Land nur für sich sagen würde, also es bezieht sich in dem Fall auf alle Personen der Welt, aber es ist immer wir sind natürlich in Wachstumsmärkten. Wenn man jetzt nach Indien sagt und ihr sagt, ihr dürft aber nicht mehr einkaufen und dann sagen die aber ihr habt die letzten 100 Jahre aber das gemacht und aber deswegen müssen wir eher zurückstecken. Also dass man auch Hand in Hand arbeitet und dann eben den Konsum auch dahin verschiebt. Aber sich selbst natürlich guckt, dass man immer noch konsumiert, weil ja auch die Wirtschaft ein bisschen davon abhängt. Aber man muss die Wirtschaft auch umgestalten, damit sie von der Konsum zu einer allgemeinen Wirtschaft, wo Kreisläufe geschlossen werden, führen kann. Also dass auch Dienstleistungen und Unterstützung dann bei Wiederverwertung und so dann gefördert werden.

Danke schön.