Transkribierte und anonymisierte Unterhaltungen von “Achtsamkeit für Anfänger:innen - Kurze Impulse wie Du im Wirbelsturm der aktuellen Zeit standhaft bleibst” Online Event

Wellbeing in Europe In Deutschland
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Hier sind die anonymisierten und transkribierten Gespräche aus den Breakout Rooms von unserer Online Veranstaltung:

“Achtsamkeit für Anfänger:innen - Kurze Impulse wie Du im Wirbelsturm der aktuellen Zeit standhaft bleibst”

In den Breakout rooms haben wir zwei Hauptfragen gestellt:

1.Wie bewerten Sie die politischen Maßnahmen und Entscheidungen während der Corona-Pandemie in Deutschland
2. Hat der Lockdown Ihrer Meinung nach Männer und Frauen in gleichem Maße betroffen?

Die Namen der Gesprächspartner*innen sind frei erfunden um der Anonymisierung gerecht zu werden.

Breakout Room 3: Jessica, Leonie, Tatjana, Kerstin

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Ich finde, also gerade aktuell nach einem Jahr Lockdown finde ich die politischen Maßnahmen eher schwierig, beziehungsweise habe ich ein großes Misstrauen muss ich sagen, weil man ja einfach merkt es gibt irgendwelche Massnahmen, man hat aber gar keinen Überblick mehr, aber es bessert sich kaum was. Man wird irgendwie immer hingehalten, man hat kurzzeitig vielleicht die Hoffnung, okay, vielleicht habt ihr etwas Impfstoff endlich, und das wird alles verändern, wir dürfen bald wieder in Freiheit leben, und dann gibt es doch nicht genug Impfdosen. Und jetzt hört man von Astra Zeneca ab, dass man sich nicht sicher sein sollte, zumindest als junger Mensch. Es ist alles sehr ermüdend und schwierig, sehr schwierig für mich persönlich. Viele fühlen sich nicht Ernst genommen. Ich hab auch festgestellt, dass sich bei vielen im Laufe des Jahres die Meinung verändert hat, also viele, die letztes Jahr noch sehr pro waren, die sich sehr streng an die Massnahmen gehalten haben, die sagen “Ich kann irgendwie nicht mehr. Es reicht mir jetzt.”

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Ich muss sagen, am schlimmsten fand ich dieses ständige Hin und Her wechseln mit dem, wie es weitergehen soll. Also wir haben immer wieder gehört “Okay, jetzt passiert das” und dann zwei Stunden später haben sie irgendwas anderes entschieden. Ich weiß, es waren nicht nur zwei Stunden, aber es was gefühlt sehr schnell, dass sie dann wieder irgendwas anderes entschieden haben. Das fand ich sehr ungünstig. Da hätte ich lieber eine etwas längere Planung gehabt. Also mehr sowas wie einen 3-Monatsplan oder so, wie man sich jetzt im Moment vorstellt, dass es dann passiert. Ja, aber es wusste, es weiß halt niemand, wie sich die Zahlen entwickeln. Deshalb kann ich schon verstehen, dass sie das auch nicht machen.

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Also die erste Frage, da gebe ich euch beiden auf jeden Fall recht. Es könnte bestimmt besser laufen. Vor allem dieses Hin und Her ist sehr unangenehm für alle, die beteiligt sind. Aber ich muss auch sagen, ich habe auch mal recht viel Verständnis für die Menschen, die da jetzt gerade Entscheidungen treffen müssen. Ich merke das einfach im privaten Bereich, wie ihr auch schon sagt. Irgendwie ändert sich die Meinung auch ständig und ich kann mir vorstellen, dass das im Politischen nicht groß anders ist, dass da auch Menschen sind, die das erste Mal vor dieser Situation stehen und noch nie irgendwie in so einer Krise gewesen sind und das auch erste Mal machen und aus Fehlern erst lernen müssen. Natürlich müssen wir das alle irgendwie aushalten, aber ich stell mir das sehr schwer vor. Und ja, ich bin einfach froh, dass ich nicht in dieser Lage bin und diese Entscheidung nicht treffen muss, weil es zu komplex ist.

Es hängt einfach zu viel da dran. Es geht um Menschenleben retten. Es geht um Wirtschaft aufrecht erhalten. Es geht um seine Wähler behalten. Natürlich haben die auch ihre eigene Interessen, die sie verfolgen. Ist ja logisch. Kann man auch sehr gut nachvollziehen. Würde ich wahrscheinlich auch so machen. Würde ich auch versuchen irgendwie möglichst alle abzuholen. Aber das kann man gerade nicht weil es sehr viele Extreme gibt, sehr viele verschiedene Standpunkte, und da alle irgendwie abzuholen funktioniert halt nicht. Ja, ich kann mir halt, ich habe keine Verbesserungsvorschläge so richtig. Weil wir sind nun mal eine Demokratie.

Wir könnten jetzt auch eine Person haben, die einfach alles durchdrückt. Und da müssen wir halt anpassen. Aber eigentlich ist es auch eine ganz tolle Sache, dass wir eine demokratische Entscheidungsfindung haben. Und das dauert halt ein bisschen länger, bis sich alle geeinigt haben, bis da eine Lösung gefunden ist. Sind halt sehr viele Meinungen, sehr viele Ideen. Es gibt halt keine klare Handlungsempfehlung. Natürlich gibt’s unterschiedliche Wissenschaftler, die irgendwie sagen Mach das doch mal so. Und viele hören dann da nicht drauf. Aber weil sie halt auch andere Interessen mit berücksichtigen müssen. Also es geht halt nicht nur um die Virologenmeinung, sondern es hängt ja auch noch sehr viel hinten dran und da versuchen wir jetzt im Mittelweg zu fahren um alle irgendwie das niemand vom Boot fällt.

Funktioniert halt nicht wie man das sieht. Aber ich glaube es gibt da auch nicht die Lösung. Die optimale Lösung gibt es leider leider nicht. Und da müssen jetzt irgendwie alle gleich. Ich wünsche mir auch manchmal ein bisschen mehr Verständnis von den Leuten, einfach von der Bevölkerung. Aber irgendwann ist halt auch die Geduld aufgebraucht. Wir sind ja auch alle Menschen mit Bedürfnissen.

Und ja, es ist sehr schwierig und sehr schön dieses Thema Achtsamkeit finde ich es da sehr sehr wichtig. Einfach deine innere Stabilität zu behalten wenn alles drumherum irgendwie Chaos ist, haben wir halt nicht in der Hand. Sehr viele Dinge, die jetzt liegen nicht in unserer Kontrolle und da finde ich das auf jeden Fall sehr sehr sinnvoll, Achtsamkeit zu verbreiten in der Bevölkerung, dass alle halt ihre eigene innere Stabilität haben und durchhalten, bis dann endlich die Lösung gefunden ist. Und ja, wir müssen wahrscheinlich noch ein bisschen Geduld haben, bis die Wissenschaft da die Lösung entdeckt hat, die für alle irgendwie gut ist. Ja, dass wir unser normales gesellschaftliches Leben wieder aufnehmen können.

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Also ich finde, dass die Frage wirklich eine sehr komplexe Frage ist. Also wie meine drei Vorgängerinnen auch das wirklich sehr detailliert dargestellt haben und verschiedene Perspektiven auch beleuchtet haben. Es gibt natürlich nicht die goldene Lösung, aber ich glaube, es gibt intelligente Wege, wie man einfach das Problem so weit es geht am besten lösen könnte. Und ich finde, dass die politischen Entscheidungen nicht der Fall sind. Also vor einem Monat, wo die Zahlen steigen, in die Höhe gehen, sagen “Okay, wir öffnen jetzt die Geschäfte”, das war genau das falsche. Also dafür muss man einfach kein Experte sein, sondern wir haben einen gesunden Verstand, und ich beobachte einfach, dass die Politiker, je mehr Zeit vergeht, inzwischen ist über ein Jahr vergangen, das die auch überfordert sind, dass die auch erschöpft sind und dass sie dann in dem Zustand wirklich auch keine richtigen Entscheidungen treffen können, weil es zu viele sind. Und wenn irgendwie zu viele sind, die politische Entscheidungen treffen sollen, dann kommt am Ende wirklich ein Minimalkonsens raus. Und mit diesem Minimalkonsens schaffen wir leider die Problematik auf keinen Fall. Also ich habe heute gesehen die Zahlen bei 25000 sind. Es ist unglaublich. Also es wird Zeit, denn in 14 Tagen werden alle Intensivstationen voll sein. Also ich hab richtig Sorge. Also ich kann kaum schlafen, wirklich, weil das Thema mich sehr beschäftigt in den letzten Tagen. Und ja, also ich finde, die Politiker könnten mit der Situation deutlich besser umgehen, und es hapert an der Kommunikation. Also das heißt, die Bevölkerung versteht es natürlich, dass es um unsere eigene Gesundheit geht. Aber das muss richtig kommuniziert werden. Und ja, ich mache mir unglaublich viele Sorgen, dass noch schlimmere Zeiten auf uns jetzt zukommen.

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Vielen Dank! Wenn ich richtig verstanden habe, gibt es im September Parlamentswahlen in Deutschland. Glauben Sie, dass die Coronapandemie Auswirkungen auf die Wahlergebnisse haben wird?

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Ja, ich denke ja, auf jeden Fall. Also es wird nicht 100 prozentig sein, aber ich glaube schon. Also mindestens die Hälfte wird so entscheiden, wie die Politik jetzt mit der Pandemie klar kommt. Also ich glaube schon, dass es sehr entscheidend sein wird.

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Wird das besser für eine Partei sein?

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Also ich glaube wirklich, dass die Grünen wirklich das Kanzleramt bekommen. Also dass heisst die Wahrscheinlichkeit ist wirklich fifty fifty. Sie waren noch nie so nahe. Also wenn es so weitergeht in der Politik jetzt, immer noch mit irgendwie Skandal und so weiter, also September ist nicht mehr so weit. Das sind nur noch 5 Monate, die schnell vergehen. Dazwischen sind Schulferien, also Sommerferien wo sowieso nix stattfindet. Das heißt, es wird nur noch zwei Monate richtig gearbeitet in der Politik, und dann ist Sommerpause, also Parlamentspause. Also ich glaube und ich hoffe, dass die Grünen wirklich das Kanzleramt bekommen werden. Also das ist meine Hoffnung. Und das dann auf jeden Fall eine bessere Politik gemacht werden kann.

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Ich hab noch eine ganz kurze Sache und zwar dass ich die Kommunikation der Maßnahmen mangelhaft fand. Also ich fand es wirklich immer wieder schwierig rauszukriegen, was denn jetzt gerade gilt, weil es irgendwie nicht so eine Internetseite gab, auf der man einfach gucken konnte, was gilt, sondern musste mal gucken, welche Seite ist jetzt früher aktualisiert worden oder welches jetzt gerade am aktuellsten, also es war echt ein bisschen schwierig. Ja und zu der anderen frage ich glaub auch das Corona, also die Coronapolitik die Wahlen beeinflussen wird, weil das im Moment das einzige ist, was wir von der Politik so richtig mitkriegen.

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Da kann ich euch, ja, da muss ich zustimmen. Auf jeden Fall. Die Kommunikation fand ich auch sehr schwierig, also dass man nicht wusste, was darf ich jetzt machen, was nicht. Ich hab gehört, dass da irgendwie Apps gab oder so. Aber trotzdem musste man sich das immer selber suchen. Man musste sich die Information immer selber suchen und das war auf jeden Fall… also wenn man was entscheidet, ob das jetzt gut oder schlecht ist, dann muss man das auf jeden Fall so kommunizieren, dass jeder auch weiß, was gerade als erlaubt ist und was nicht. Auf jeden Fall. Dann die Frage mit den Wahlen hab ich jetzt nichts neues hinzuzufügen. Also natürlich ist das grade das Thema was präsent ist überall den Medien, jeden Tag. Deswegen glaub ich wird das auf jeden Fall ein Hauptpunkt sein. Aber ich kann ja gerade nicht sagen, welche Partei das jetzt am besten löst oder so. Also ich hab das Gefühl, es sind alle ein bisschen überfordert mit der Situation gerade. Und ich persönlich würde mir auch den Rest noch angucken. Nicht nur wie gerade mit der Coronapandemie umgegangen wird, sondern auch Umweltthemen zum Beispiel.

Zu der zweiten Frage, sind Männer und Frauen im gleichen Maße betroffen. Das ist auch eine schwere Frage. Ja, ich, ich kann es echt nicht beantworten. Es gibt hier die gängige Benachteiligung der Frauen in der Wirtschaft auf jeden Fall. Aber ich kann es jetzt nicht sagen, ob Corona das jetzt verstärkt hat. Da fehlt mir leider das Wissen dazu, das kann ich nicht beantworten.

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Also ich bin Studentin und als solche habe ich was die Maßnahmen angeht, die gleichen Einschränkungen gekriegt wie alle anderen Studenten eben auch. Was ich mir vorstellen kann, ist, dass man eher unterscheiden sollte zwischen den einzelnen Berufen. Also jemand, der zu Hause auf Kinder aufpasst, die normalerweise in den Kindergarten gehen und jetzt die ganze Zeit nicht im Kindergarten gehen konnten, der ist irgendwie anders getroffen als jemand, der jetzt, wie mein Vater, die ganze Zeit weiter arbeiten gehen konnte. Das ist halt dann schon irgendwie anders. Aber es liegt dann halt eher an den Berufen als am Geschlecht. Ich weiß nicht, ob das Geschlecht da irgendwie tatsächlich Einfluss hat.

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Also ich finde, wenn man sich mit dem Thema häusliche Gewalt auseinandersetzt, dass das schon ein Thema ist. Da sind Frauen leider, und das schon vor der Pandemie, öfter betroffen sind, genauso wie Kinder. Ich habe dazu auch in letzter Zeit mehrere Artikel gelesen, die das bestätigen, dass die Zahlen sowohl bei Kindern als auch bei Frauen angestiegen sind. Da gibt’s auch verschiedene Ursachen dafür, zum einen geistige Störung beim Menschen, die sich bei manchen in Gewalttaten äussert. Existenzängste sind ja auch, können das ja auch auslösen. Na ja, und es dadurch die Folge bei vielen eben mehr Gewalt ist. Sowohl körperlich als auch psychische Gewalt. Also da denke ich schon, da habe ich gelesen dass die Zahlen gestiegen sind.

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Ich glaube schon, dass die Frauen durch die Pandemie stärker betroffen sind, weil Frauen ja in der Regel also sensibler sind. Also wenn da Schwierigkeiten sind und da Probleme sind, dann beschäftigen sich die Frauen viel intensiver. Ich glaube, die meisten Männer können das irgendwie schneller irgendwie verarbeiten oder sie können das verdrängen und so. Und bei Frauen glaube ich, ist diese psychische Belastung stärker. Also ich sehe das auch in meinem Umkreis. Sei es Familien mit kleinen Kindern oder sei es Studenten oder Singles. Es gibt da unterschiedliche Lebenswirklichkeiten. Aber insgesamt würde ich schon sagen, dass in der Natur der Frauen diese Betroffenheit und diese Sorge einfach stärker ist.

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Vielleicht darf ich da doch noch etwas hinten dranhängen. Die Themen, die jetzt angesprochen habt, natürlich ist das jetzt Suggestion, aber klar, Kinderbetreuung glaub ich auch jetzt, wo du es ansprichst, dass es natürlich sowieso ein Thema ist, und das tatsächlich durch Corona wahrscheinlich noch verstärkt, dass Frauen da einfach ne andere Verantwortung haben bei besonders kleinen Kindern. Vielleicht ist es, also das ist ja schon noch in der Rollenverteilung so, dass dann eher die Frauen mit den Kindern zu Hause bleiben und mit der psychischen Belastung bei Frauen, also ich bin Psychologin, das ist auch ein sehr viel diskutiertes Thema, ob Frauen wirklich auch mehr psychisch belastet sind und sensibler sind. Ich glaube, oft ist das auch mehr die Kommunikation nach außen. Also Frauen reden da auch mehr drüber, was auch die Bewältigung unterstützt, wenn sie sich halt mit anderen austauschen. Andererseits sind Frauen auch sehr, also haben sehr hohe soziale Werte. Deswegen ist für die sozialer Austausch manchmal noch etwas wichtiger als vielleicht für Männer, die etwas mehr wettkampfsorientiert sind. Für die ist zum Beispiel vielleicht der Vereinssport oder sowas, dann irgendwie weg. Also ich würde das vielleicht nicht unbedingt bestätigen, kenne ich mich jetzt auch nicht gut aus, hab jetzt keine Daten dazu, irgendwie keine Studien dazu gelesen oder so. Aber so aus meiner Intuition würde ich jetzt nicht sagen, dass Frauen mehr psychisch belastet sind, sondern das kommt echt auf den Bereich an und irgendwie sind ja alle eingeschränkt. Männer müssen auch im Homeoffice arbeiten. Ja und Männer sind auch sensibel, aber reden nicht unbedingt immer offen darüber.