KongressBW Stuttgart 04 - Antje [DE]

So, mein Name ist Jos und ich arbeite an Forschungen in der Kreislaufwirtschaft und in der Automobilindustrie und würde gerne Ihre Meinung hören. Wenn Sie einverstanden sind, werde ich unser Gespräch aufzeichnen, transkribieren und die Transkription unter einem Pseudonym nicht mit Ihrem richtigen Namen dann in einen Textdokumenten Repository speichern, das für die Forschung verwendet wird. Falls Sie Ihre Meinung ändern und nicht mehr teilnehmen möchten, können Sie uns uns kontaktieren und wir werden dann sofort Ihr Interview aus dem Repository entfernen. Ich hinterlasse Ihnen dann die Informationen und auch die E Mail Adresse. So, dann fangen wir an! Sind Sie einverstanden? Und Ihr Name, bitte.

Ich bin einverstanden. Und mein Name ist Antje Klemichen.

Danke, Antje. So. Erste Frage Können Sie mir etwas über Ihre Bildungs und Berufshintergrund und Ihre Interessen erzählen?

Mein beruflicher Hintergrund ist Ich bin Maschinenbauingenieurin mit dem Fokus auf Energie und Anlagensysteme, später auf nachhaltige Energiesysteme. Habe selber auch als Schiffsmechanikerin gearbeitet und bin dann irgendwann auch in die Wissenschaft gegangen an die TU Berlin, um mich dem Thema Nachhaltigkeit anhand von Informationssystemen zu widmen. Plattform Systeme zur Förderung von Kreislaufwirtschaft, aber auch Nachhaltigkeitsbildung in offenen Werkstätten und bin jetzt beim VDI Zentrum Ressourceneffizienz gelandet und leiste den Wissenstransfer aus den Standardanwendungen in die KMUs hinein, um die betriebliche Ressourceneffizienz dort zu steigern bzw um dort Awarenessarbeit zu leisten.

Und was ist Ihr Fachgebiet?

Mein Fachgebiet ist Thema Digitalisierung und auch KI und insbesondere auch in dem Projekt Green AI. Habe bin mit verortet.

Entschuldigung, Das Thema dieses Kongresses ist die Ressourceneffizienz in der Kreislaufwirtschaft. Und was bedeutet das für Sie?

Ressourceneffizienz in der Kreislaufwirtschaft bedeutet für mich, dass wir den sogenannten Value Hill, den es gibt, das heißt sozusagen von der Rohstoffextraktion bis zur Nutzenphase, wo wir natürlich eine Wertsteigerung erleben. Danach geht es sozusagen purzelt der Ball wieder hinunter bis zur Deponierung. Und bisher gibt es nur punktuelle Angriffspunkte in diesen einzelnen Wertschöpfungsphasen und Kreislaufwirtschaft oder Ressourceneffizienz in der Kreislaufwirtschaft bedeutet für mich auch, dass wir, dass wir die Systeme wieder schließen entlang der ganzen CSR Strategien, die es gibt, natürlich mit der obersten Maxime Refuse ist das beste.

Welchen Zusammenhang gibt es Ihrer Meinung nach zwischen der Elektronik und der Nachhaltigkeit?

Elektronik ist natürlich auf der einen Seite ein Katalysator. Elektronik befähigt, Daten zu generieren, Daten zu verstehen, die die Nutzenphase von den Produkten zu verstehen. Auf der anderen Seite müssen natürlich auch elektronische Komponenten produziert werden mit kritischen Rohstoffen. Und da ist natürlich auch die Recyclingquote noch nicht ausreichend genug, dass man sagen kann, dass der negative Impact zu gering oder geringer ist als die oder jetzt. Jetzt habe ich durch einen Sprachwirrwarr, aber der negative Impact ist dadurch natürlich sehr, sehr groß im Vergleich zu den zu den Vorteilen, die es da noch gibt. Und das ist natürlich global gesehen noch sehr kritisch.

Können Sie Kreislaufwirtschaft mit Ihren eigenen Worten definieren beschreiben?

Kreislaufwirtschaft bedeutet für mich den, den Wert des Produktes möglichst lange zu erhalten, eben durch die Umsetzung von verschiedensten zirkulären Strategien. Über die Zurückführung der Produkte führt und die natürlich auch über verstärktes Wissen der Produkte im gesamten Lebenszyklus Zu erhalten.

Beteiligen Sie sich selbst in irgendeinem Aspekt Ihres Lebens an der Kreislaufwirtschaft.

Einerseits natürlich jetzt durch meine, durch meine beruflichen Tätigkeiten und früher auch tatsächlich in politischen Aktivitäten, die jetzt aber nicht aufgrund der familiären Situation etwas zurückgegangen sind. Aber ansonsten ist es auch eher Aufklärungsarbeit im familiären und freundschaftlichen Kreise. Aber genau. Aber man soll ja nie nie sagen. Es gibt auf jeden Fall Überlegungen, da wieder aktiv zu werden.

Glauben Sie, dass Elektronik dazu beitragen kann, die Automobilindustrie nachhaltiger zu gestalten?

Ja, also natürlich die Vorteile, die ich vorhin schon gesagt hatte. Transparenz ist natürlich ein ganz großes Thema. Elektronik lässt natürlich auch zu, digitale Zwillinge von Autos zu schaffen, zu kreieren, wodurch natürlich sehr viel über das Nutzungsverhalten gelernt werden kann. Und natürlich das Ganze kann dann auch wieder a la Feedback to design natürlich wieder in die Produktentwicklung zurückgespielt werden. Es verführt, es verführt natürlich aber auch dazu, zu ganz vielen Spielereien, die nicht ganz so notwendig wären gegebenenfalls und die natürlich auch da einfach einen starken Reboundeffekt damit zur Folge haben.

Glauben Sie, dass Elektronik eine Rolle dabei spielen kann, die Automobilindustrie kreislauforientierter zu machen?

Das definitiv auch in Richtung Stichwort digitaler Produktpass natürlich Herstellerverantwortung. Ist da natürlich ein ganz großes Thema. Und natürlich dann auch ganz am Ende der Wertschöpfungskette. In Richtung Recyclingtechnologien ist es natürlich wichtig zu wissen, was ist in den Bauteilen verbaut, aber natürlich auch das Wissen zu erhalten Wie viele Lebenszyklen haben denn die Bauteile schon hinter sich, Beispielsweise auch gerade wenn wir in Richtung ReUse ReManufacturing wieder gehen, Dass da natürlich dementsprechend die Datengrundlage da ist und dass das dann auch abgespeichert werden kann in einem Repository. Also kann auf jeden Fall sehr, sehr positiv dazu beitragen.

Kann denn die Automobilindustrie die Kreislaufwirtschaft fördern?

Mit alternativen Antrieben wäre es vielleicht wenn, Wenn es um kürzere Fahrwege gehen würde, dann wahrscheinlich ja, wenn es auch alternative Antriebe gehen würde, dann ja. Aber an sich im privaten Sektor auf jeden Fall. Nein. Da spielt auf jeden Fall der ÖPNV eine sehr, sehr zentrale Rolle. Aber natürlich ist Transportwesen im Güterbereich auf der Straße. Es ist denke ich, nicht komplett zu ersetzen. Insofern. Ja. Öpnv stärken.