KongressBW Stuttgart 06 - Benjamin [DE]

Also, mein Name ist Jos und ich arbeite an Forschungen in der Kreislaufwirtschaft und im Automobilsektor und würde gerne Ihre Meinung hören. Wenn Sie einverstanden sind, werde ich unser Gespräch aufzeichnen, transkribieren und die Transkription unter einem Pseudonym, also nicht Ihren Realnamen in einem Textdokument speichern, das für die Forschung verwendet wird. Falls Sie später Ihre Meinung ändern und nicht mehr teilnehmen möchten, können Sie uns kontaktieren und wir werden sofort Ihr Interview aus dem Speicher entfernen. Die Kontaktdaten gebe ich Ihnen dann im Anschluss, wenn Sie einverstanden sind und bitte Ihren Namen und dass Sie einverstanden sind.

Benjamin Scheffner. Ich bin einverstanden.

Danke schön. Okay, dann die erste Frage. Können Sie mir etwas über Ihren Bildungs und Berufshintergrund und Ihre Interessen erzählen?

Also, ich bin. Ich bin Umweltingenieur, habe meinen Master in Umweltingenieurwissenschaften gemacht. Ich arbeite derzeit in der Technischen Kunststoffindustrie als Projektleiter für Kreislaufwirtschaft. Da habe ich wie gesagt, auch meine ganze Ausbildung ist eigentlich schwerpunktmäßig Kreislauf- und Energiewirtschaft gewesen.

Und was ist die Fachgebiet jetzt im Moment?

Im Moment ist es tatsächlich, Kreisläufe der in der technischen Kunststoffwelt zu schließen, wo die ja eine andere Herausforderung darstellt als eben Verpackungsindustrie. Es sind andere Kunststoffe, es ist eine höhere Vielzahl, geringere Volumina, mehr schwarzes Material, mehr Späne usw, also schwieriger aufzubereiten, zum Teil aber qualitativ qualitativ meistens hochwertiger ist als eigenes Feld.

Der Kongress hier hat ja den Titel Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft. Was bedeutet das für Sie?

Also Kreislaufwirtschaft, Kreisläufe schließen ist ja, dass wie soll ich es beschreiben? Ein Abfall ist ja nur eine Ressource, die am falschen Zeit am falschen Ort ist. Also im Endeffekt etwas, das man immer nutzen kann. Und wenn es ich nicht selber nutzen kann, kann es jemand anders. Es hat für mich den den einen Hintergrund der der man spart langfristig Geld, in dem man eben Kreisläufe schließt. Das ist sinnvoll. Wir sparen Ressourcen, was auch schön ist, man macht sich unabhängig. Also das klassische Wort Resilienz. Für eine resiliente Wirtschaft benötigen wir es auch. Ressourceneffizienz. Ich finde, das gehört zur Kreislaufwirtschaft, gehört da einfach mit dazu. Das ist für mich ein Wenn der Kongress nur Ressourceneffizienz hieße, wäre ich genauso hier wie ja das. Für mich gehört das eine zum anderen.

Welchen Zusammenhang gibt es Ihrer Meinung nach zwischen Elektronik und Nachhaltigkeit?

Zwischen Elektronik und Nachhaltigkeit? Hm, muss ich kurz drüber nachdenken. Also Elektronikrecycling, könnte ich jetzt sagen, ist natürlich kompliziert eine Elektronik nachhaltig zu. Also jetzt mal die Hardware nachhaltig zu gestalten ist noch eine Herausforderung, an der wir arbeiten müssen. Dann, wenn es jetzt darum geht, um die Software, die es dann für mich ein Tool, mit dem man praktisch Stoffströme sichtbar macht, ohne dass ich jetzt sichtbar sichtbare Stoffströme habe, kann ich kein Stoffstrommanagement, ohne Stoffstrommanagement, keine Ressourcenmanagement, ohne Ressourcenmanagement keine Kreislaufwirtschaft ist so eine Kette. Also es ist ein Tool, das helfen kann, um nachhaltiger zu werden, aber alleine funktioniert, also sich darauf zu verlassen. Also wenn es jetzt so gemeint war die Frage ja.

Können Sie Kreislaufwirtschaft mit Ihren eigenen Worten definieren?

Kreislaufwirtschaft mit eigenen Worten definieren? Ja. Am Ende des Tages wird es immer einen Abfall geben. Aber dass man so viel wie möglich rausholt aus Vorhandenem, aus den Reststoffen, die übrig sind. Also eigentlich sind es Sekundärrohstoffe, dass man so viel Sekundärrohstoffe zurückgewinnt wie möglich und eine resiliente Wirtschaft erzeugt.

Beteiligen Sie sich selbst in irgendeinem Aspekt Ihres Lebens an der Kreislaufwirtschaft.

Im Job, in dem Job, und der Doktorarbeit? Ja.

Können Sie es erläutern?

Also im Job geht es wie gesagt, darum, die Kreisläufe für technische Kunststoffe zu schließen. Ähm, was eine Herausforderung ist. Da geht es sehr viel Öffentlichkeitsarbeit, sehr viel Kommunikation. Ein zentraler Punkt, technische Methoden zu finden. Denn am Ende des Tages muss Kreislaufwirtschaft einfach sein. Je komplizierter ein System ist, desto weniger Menschen machen mit, Weil am Ende des Tages steht und fällt ein System immer mit dem Menschen. Ja, und der Doktorarbeit geht es darum wie kriege ich denn so effizient wie möglich den Stoff A nach von A nach B?

Ja. Glauben Sie, dass Elektronik dazu beitragen kann, die Automobilindustrie nachhaltiger zu gestalten?

Nicht ohne Kreislaufwirtschaft. Also wenn ich jetzt sage, dass ich mir ein. Also wenn es um die Fahrzeugelektronik geht, also beispielsweise um die Chipchips, die ich benötige, um dass das Fahrzeug läuft, wenn da dass, wenn ich die Chips nach fünf Jahren wieder energetisch verwerten muss, dann glaube ich nicht, dass das eine sonderlich nachhaltiges Geschäftsmodell ist. Dann, glaube ich, wird die Automobilindustrie in ein paar Jahren wieder mal eine Chipkrise durchleben müssen. Elektrofahrzeuge, wenn es darum geht, ja. Elektrofahrzeuge haben bekannterweise einen enormen CO2 Fußabdruck, bevor sie überhaupt den ersten Kilometer fahren. Da glaube ich muss ein nochmal Kreislaufwirtschaft wenn wir die Akkus die sind das größte Problem die sind Akkus sind vom Energiespeicher her nicht das effizienteste, aber das beste was wir derzeit wirtschaftlich haben. Wenn wir die recyceln können, dann glaube ich, dass Elektroautos ebenfalls nachhaltig sein können und somit auch die Automobilindustrie nachhaltig gestalten könnten. Was am Ende des Tages aber auch heißt Es wird sich wahrscheinlich nicht jeder ein Elektroauto leisten können, weil Elektroautos werden wahrscheinlich teurer bleiben als ein Verbrenner.

kann denn die Automobilindustrie die Kreislaufwirtschaft fördern? Tut sie das oder tut sie es noch nicht?

Meiner Erfahrung nach tut sie es schon. Also wenn wir an unsere Kunden denken, sie fördern zum Beispiel Rezyklat oder sie müssen Rezyklat Quoten in Fahrzeugen fördern. Sie müssen die Fahrzeuge zurücknehmen und eben einen passenden Recyclingprozess zuführen. Sie müssten das natürlich etwas effizienter gestalten als bisher. Wenn von 100 Fahrzeugen zwei zurückkommen und 98 nach Afrika gehen, ist es nicht sonderlich. Ist auch nachhaltig. Ich meine, wird es weiter benutzt, aber man müsste es dann aus Afrika zurückholen. Ja, sie Ich glaube, die Autoindustrie arbeitet daran. Ich glaube, sie ist ein Haupttreiber. Das ist zumindest in Deutschland einer der größten Industriezweige. Haben die einen enormen Hebel. Und wenn man, wenn die noch mehr in diese Richtung drücken kann. Man kann die Gesellschaft deutlich schneller kreislauffähig werden. Ich glaube, dass Sie die Autoindustrie, ein elementarer Player.