KongressBW Stuttgart 30 - Verena [DE]

Doch mein Name ist Jos und ich arbeite an Forschungen in der Kreislaufwirtschaft und im Automobilsektor und würde gerne Ihre Meinung hören. Wenn Sie einverstanden sind, werde ich unser Gespräch aufzeichnen, transkribieren und die Transkription unter einem Pseudonym, also nicht Ihrem Realnamen in einem Textdokumenten Repository speichern, das für die Forschung verwendet wird. Falls Sie dann später Ihre Meinung ändern und nicht mehr teilnehmen möchten, können Sie uns kontaktieren und wir werden sofort Ihr Interview aus dem Repository entfernen. Dazu bekommen Sie noch im Anschluss eine Info. Erst einmal sind Sie einverstanden. Und Ihr Name.

Mein Name ist Verena Maierbund und ich bin einverstanden.

Danke schön Verena. So, die erste Frage Können Sie etwas über Ihren Bildungs und Berufshintergrund und Ihre Interessen erzählen?

Ich habe zuerst ein duales Studium gemacht, einen Bachelor in BWL, also Betriebswirtschaft und anschließend einen Master in Corporate Management and Economics. Danach war ich in einer Unternehmensberatung tätig, habe in der Strategie bei einem Automobilzulieferer gearbeitet und bin jetzt die Nachfolge bei uns im Familienunternehmen angetreten.

Und was ist Ihr Fachgebiet da?

Ich bin in der Geschäftsführung und dort für den kaufmännischen Bereich zuständig, das heißt für Finanzen, den Einkauf, Projektmanagement und die IT. Ja.

Und das Thema dieses Kongresses hier ist Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft. Was bedeutet das für Sie.

Im Privaten oder im Beruflichen, im Beruflichen? Also wir stellen ökologische Reinigungsprodukte her für den B2B Bereich, also für die Hotellerie oder Gastronomie. Und wir haben jetzt in den letzten Jahren 80 % der petrochemischen Rohstoffe durch nachwachsende oder mineralische Rohstoffe ersetzt. Wir sind auch im Bereich der Flaschen oder Verpackungen sehr weit vorne, was das Thema Nachhaltigkeit betrifft. Zum Beispiel verwenden wir 100 % Altplastik. Unsere Etiketten sind aus recyceltem Material und mineralölfrei. Und auch intern setzen wir sehr viele Projekte im Bereich der Nachhaltigkeit um.

Welchen Zusammenhang gibt es Ihrer Meinung nach zwischen Elektronik und Nachhaltigkeit?

Gute Frage. Also ich glaube, man kann im Bereich der Elektronik oder später auch Digitalisierung KI sehr viele Prozesse, die momentan unheimlich viel Energie kosten, ja transformieren, indem man dann einfach nachhaltiger wird oder nachhaltiger die Prozesse gestaltet.

Können Sie Kreislaufwirtschaft mit Ihren eigenen Worten definieren?

Also Kreislaufwirtschaft bedeutet eigentlich nicht, ein Produkt aus dem Lebenszyklus herauszunehmen. Ein Beispiel dafür ist vielleicht ein Fernseher. Ein Kabel ist kaputt und man wirft das gesamte Gerät weg, sondern man versucht entweder Sachen wieder zu reparieren oder die Sachen für eine andere Art und Weise wieder in den Kreislauf zurückzuführen und dort zu ersetzen.

Beteiligen Sie sich selbst in irgendeinem Aspekt Ihres Lebens an der Kreislaufwirtschaft?

Ja, mit unseren Produkten beteiligen wir uns da. Zum Beispiel stellen wir ein Orangenöl Reiniger her und angefangen hat das ganze Thema eigentlich in Brasilien mit der Saftproduktion, wo der ja der Rohstoff, der eigentlich übrig geblieben ist, die Schalen waren und in den Schalen drin ist. Orangen Terpene, die wir dann wieder genutzt haben, um daraus eben einen Reiniger oder ein Reinigungsprodukt herzustellen. Und wir forschen da an ganz vielen unterschiedlichen Themen, zum Beispiel auch im Bereich von Molke. Das ist auch wieder ein Abfallprodukt aus der Milchproduktion. Und die Molke, die hat aber Enzyme, die wir dann auch wieder für unsere, für unsere Reinigungsprodukte nutzen können. Und so forschen wir an ziemlich vielen unterschiedlichen Stellen, um eben Restprodukte wieder in den Kreislauf zurückzuführen.

Glauben Sie, dass Elektronik dazu beitragen kann, die Automobilindustrie nachhaltiger zu gestalten?

Ich Ich bin ehrlich gesagt relativ wenig im Bereich der Automobilindustrie momentan tätig, Aber ich könnte mir das schon vorstellen, dass es da auch Bereiche gibt, jetzt gerade durch KI, dass bestimmte Systeme effizienter genutzt werden und dadurch dann eben auch nachhaltiger werden.

Und wie sieht das mit der Kreislauforientierung? Könnte denn die Automobilindustrie auch etwas kreislauforientierter werden?

Könnte ich mir auch vorstellen, zum Beispiel auch bei Fahrzeugen das, dass man mehr in das Thema Recycling reingeht, Rohstoffe wieder nutzt, vielleicht auch im Bereich anderer Industrien und somit eben auch nachhaltiger wird.

Gut, die letzte Frage, was die Automobilindustrie angeht Was kann denn die Automobilindustrie tun, um Kreislaufwirtschaft? Zu fördern. Tut sie das vielleicht schon? Was meinen Sie denn?

Ich denke schon, dass sie das tut. Zum Beispiel bei BMW mit diesen Carbonfahrzeugen. Es wird ja an neuen Techniken geforscht. Es wird daran geforscht, wie man Rohstoffe aus anderen Industrien wieder in Fahrzeugen verwenden kann. Und ich denke mal, das sind erste ganz wichtige Ansatzpunkte, an denen man sich weiterentwickeln kann.