So was denken Sie denn über Automobile heute, früher?
Heute ist ja ein großer Wandel im Gange, nur meiner Ansicht nach wird das alles zu arg ins Extreme getrieben. Man sollte das vielleicht schrittweise und nicht in dem krassen Tempo durchziehen, sondern parallel laufen lassen. Sowohl Verbrenner als auch Wasserstoff als auch Elektro. Alles in seinem Einsatzgebiet.
Es macht keinen Sinn einen Wohnwagen in Urlaub zu fahren mit dem Elektroauto. Es macht auch keinen Sinn Wasserstoff in einen Kleinwagen rein zu stopfen. Ich denke mal, viele wissen das, aber es wird von der Politik einfach zu sehr in eine Richtung gelenkt im Augenblick. Sowohl durch finanzielle Mittel als auch durch Druck, was die Presse und so weiter betrifft.
Die ganze Stimmung im Volke wandelt sich mehr oder weniger. Wir sind ja jetzt auch, sage ich mal, relativ nachhaltig gefahren, wir fahren viele alte Autos. Ich zum Beispiel besitze kein Auto, das nicht älter ist als 15 Jahre. Man muss nicht alles immer über die Abwrackprämien und so weiter komplett erneuern, weil der Nutzen von dem Austausch eigentlich nicht wirklich so nachhaltig ist, wie das auch auf den ersten Blick vielleicht erscheinen mag. Gut, ich lass mal sil_06.
Na gut, da fällt mir ja fast nichts mehr ein. Also im Prinzip hast du ja alles gesagt, ale_05. Was mich auch an dem Tempo so stört, ist ja auch die Technologien, also die Ladestationen, die Infrastruktur des Ganzen. Das ist weit, also die Produktion hängt hinterher, das kann so nicht, stört mich auch dieses Tempo, das man das nicht parallel und überlegt aufbaut.
Sie fahren ja alte Autos, aber vielleicht auch Neue ab und zu mal. Wie wäre für Sie ein ideales Automobil?
Gut, ich bin jetzt relativ vom alten Schlag, also das autonome Fahren, da bin ich etwas skeptisch. ob das wirklich so funktioniert, wie es soll. Für mich ist das ideale Auto eigentlich ja relativ von der Technik her ist es augenblicklich so ausgereift, dass man nicht mehr wirklich viel machen kann.
Wenn dann noch die Technik etwas verfeinerbar ist, gerade was den Kraftstoffverbrauch betrifft und so, noch bisschen ausbaut, ich glaube da wäre schon viel gewonnen.
Und dann in den Städten, wo der Verkehr ganz anders strukturiert ist, was Personennahverkehr, Busse, Taxen, U BAHN, S Bahn und so weiter betrifft da kann man das sicherlich noch wesentlich mehr optimieren.
Auf dem Land, wenn man halt 20 Kilometer zum nächsten Supermarkt hat oder 30 Kilometer zum nächsten Hausarzt und der Bus nur früh und am Abend fährt, dann ist das schlicht und ergreifend nicht machbar. Da muss man einfach auf die einzelnen Gegebenheiten bisschen besser eingehen, und nicht immer alles pauschalisieren.
Wenn man irgendwo in der Großstadt im Büro sitzt, dann sieht das alles toll aus, dann kann man sagen, ich brauche kein Auto. Ja, aber auf dem Land ist man dann halt der Depp.
Ja, ich würde, also für mich persönlich ist die Hybrid-Technik heutzutage die interessantere Variante, weil ich schlicht und einfach dann wählen kann, fahre ich in Urlaub, dann bin ich sicher mit dem Verbrenner. Stadtverkehr, Einkaufen und solche Sachen und vor allem kann ich mit der eigenen PV-Anlage laden. Und daher ist Hybrid sinnvoller wie diese Vollelektro-Autos.
Die Autos haben inzwischen mehr und mehr Elektronik drin. Wenn sie über die Elektronik im Fahrzeug nachdenken, so vom Gefühl her, nicht jetzt welche Teile im Auto sind, aber so vom Gefühl, was halten Sie von der Elektronik im Auto?
Ich bin beruflich vorbelastet in der Beziehung. Was mich eminent stört, ist der ganze Datenaustausch, der stattfindet zwischen Hersteller und Fahrzeug. Sie können aus den Navigationssysteme auslesen in welcher Kneipe Sie da gestern Abend waren. Sie können nachschauen Bewegungsprofile, wo war der letzte zwei Jahre im Urlaub und und und.
Einerseits Datenschutz, ich kann mal meinen Kunden anschreiben, dass das Auto zum TÜV muss. Auf der anderen Seite wird über den ganzen Austausch, Elektronik im Fahrzeug, jeder Schritt mehr oder weniger kontrolliert. Und insofern stört mich die Elektronik.
Und bei Ihnen?
Ja gut, ich finde es auch, irgendwo sind wir auch Geiseln der Elektronik geworden. Wenn man an früher denkt, früher konnte man sich selber was helfen bei den Fahrzeugen. Heute ist man ja wirklich eine Geisel. Man kann selber nichts mehr tun, man ist auch nicht mehr in der Lage zum beliebigen Händler oder Werkstatt zu gehen, sondern muss man gezielt dahin, wo die Industrie einen hin lenkt. Das heißt die hat schlicht und einfach Monopol darüber. Durch die Elektronik sind wir die Geiseln geworden.
Früher war mal der Autofahrer, heute ist man der Gefahrenwordende (Beeingdriven, Anm. Red.).
Hatten Sie schon mal Fehlfunktion mit der Elektronik? Was ist denn passiert?
Ja. Gut, dass sie komplett aussteigt die Elektronik. Dass man zum Beispiel das ganze Spotsystem, das man mal wieder ausschalten muss und wieder neu starten muss. Das sind Fälle, die ich schon gehabt habe.
Beruflich bedingt habe ich halt ständig mit solchen Sachen zu tun. Weil ich habe ein Autohaus.
Ich persönlich, ja geht halt mal das Fahrzeug in den Notlauf. Ich kann mir helfen. Als Ottonormalverbraucher der fährt dann rechts ran und muss schauen, dass ihm irgendwann mal irgend jemand hilft.
Also es ist viel zu komplex alles, dass das Ganze…sagen wir es anders: Der Rentner, der einfach zum Einkaufen fahren will, der muss 1000 Funktionen mit kaufen, die er weder will noch bedienen kann noch jemals braucht. Die muss er gleich bei jeder Reparatur mitbezahlen, obwohl er es nicht braucht und nie benutzt hat. Also es wird einfach zu viel dem Kunden automatisch aufgezwungen, was er nicht wirklich braucht.
Genau. Es gab diese schlichten Fahrzeuge, bedienfreundliche Fahrzeuge. Also bedienfreundliche, die gibt es heute schlicht und einfach nicht. Das heißt, alles was heute entwickelt wird, ist nur noch jugendorientiert. Entweder hat man studiert und kommt mit den Dingen mit oder wie du sagst, man hat Haufen Sachen, die man nie benutzt.
Wenn dann der Rentner in Werkstatt kommt und sagt stelle mir bitte mein Radio ein, ich weiß nicht wie das geht, dann hört das irgendwo auf. Ist so.
Automobile und Kreislaufwirtschaft.
Ich habe das schon vorhin gesagt. Wir sind in der Beziehung sehr nachhaltig. Ich habe vor 30 Jahren schon Kotflügel ausgebeult, da keine Neuen eingebaut. Wir fahren alte Autos, ich habe immer noch die erste Frau. (beide lachen)
Wir sind da schon sehr bemüht und im Großen und Ganzen als Kleine (Firma, Anm. Red.) haben sowieso keinen Einfluss drauf. Aber es war schon Zeit, dass da irgendwann mal ein Umdenken stattfindet. Immer mehr und mehr und mehr und immer Neue verkaufen. Die 84. Jeans zu kaufen, die 83. (Jeans, Anm.Red.) in die Altkleidersammlung schmeißen. Das macht irgendwo keinen Sinn, sowohl für die Umwelt als auch für den Einzelne eigentlich. Nachhaltigkeit ist jetzt das Schlagwort, ja.
Aber für mich persönlich sage jetzt mal, in gewisser Weise habe ich das immer schon gelebt und finde es auch recht sinnvoll. Da muss ich nicht unbedingt Grasgrün sein (gemeint ist die Partei Die Grünen, Anm.Red.), aber bestimmte Dinge sollte man einfach so halten.
Ich finde auch, das es erkannt wurde, also dass man wirklich jedes einzelne Teil heutzutage in den Kreislauf bringen kann. Dass man nicht mehr so fahrlässig mit den Wertstoffen umgeht.
Das finde ich schon, dass man das erkannt hat, ob es die Politiker waren und ob dies die Wirtschaft war. Ich glaube eher die Wirtschaft hat es erkannt, dass man damit gutes Geld machen kann. Das entwickelt sich positiv, auch in der Autoindustrie.
Recycling, Wiederverwendung?