Technorama ULM 22 April 2022 die_17 & rud_18 & hor_19

Wie sieht es bei Ihnen aus?

So ähnlich. Sie können fast nichts mehr selber machen. Sie brauchen dazu, ich sage jetzt mal eine Zahl, in 85-90% der Fälle einen Computer dazu. Nur ein Beispiel: Um gerade nochmal auf mein Auto zurückkommen. Als ich das erste Mal meine hintere Bremsbeläge wechseln wollte, konnte ich die Bremssättel gar nicht in die Nullstellung bringen. Da hätte ich einen Computer gebraucht, um das einzugeben und dann wären sie in die Nullstellung gefahren und dann hätte man die Backen (Bremsbacken, Anm.Red.) wechseln können und dann hätte man wieder eingebaut. Und dann beim ersten Bremsen kommen sie ja wieder zusammen an die Bremsscheibe. Aber ich hätte das nicht geschafft und ich habe das Auto schon zerlegt gehabt, ich wusste das nicht, habe das zerlegt und bin erst dann draufgekommen, da hab ich es wieder zusammenbaut und dann hab ich es weggebracht (zur Fachwerkstatt, Anm.Red.), weil ich hatte keine Chance.

Ist Ihnen so was auch passiert?

Also ich habe nicht so moderne Autos, muss ich sagen. Also von daher habe ich kein Problem. Aber natürlich, man hört es ja, man kann ja selbst nicht mal eine Fahrzeug-Batterie wechseln ohne dass man die dann eben später anlernt und wieder resettet. Und so weiter. Und ich glaube, es ist natürlich schon bewusst so gemacht, dass halt die Hersteller ja wirklich die Daten der Fahrzeuge sammeln. Das geht ja alles, wird ja alles registriert und gespeichert und dann in der Werkstatt oder online sogar überspielt und abgerufen. Das ist eigentlich nicht das, was ich als Kunde wollte, aber man kann es ja nicht abwählen. Also wenn man ein modernes Auto kauft, dann ist das eben dabei im Paket und man muss das eben so nehmen.

Man ist ja auf einer Seite an die Firma gebunden, an dieses Fahrzeug, das man hat. Es ist wirklich so, dass die so sagen, wenn ich jetzt einen Mercedes habe, dann muss ich bei Mercedes, bei BMW muss ich zu BMW, bei Toyota muss ich zu Toyota, bei was weiß ich was für Marken. Man ist gebunden und man bekommt auch die Teile nicht woanders her. Man kann sich wirklich nicht selber helfen.

Hallo, wie sieht es denn bei Ihnen mit der Nachhaltigkeit aus?

Die Nachhaltigkeit, das ist es, ist wirklich eine wichtige Sache. Ich verstehe das, dass man eigentlich die Rohstoffe sammeln sollte, aber im Fahrzeugbau, ich habe Fahrzeugbau gelernt und da ist es eigentlich so, dass also damals war es zu 90 % Stahl, wieder verwertbar und heute sind es vielleicht noch 50 %. Der Rest ist eigentlich alles Kunststoff, das mal Verbundmaterialien sind, die man einfach nicht recyceln kann und Problem-Müll schaffen umso mehr. Und vor allem ist halt so, dass die Nachhaltigkeit total, total, die geht runter. Das ist einfach, das ist einfach eine Sache. Und auch was ich noch dazu zu sagen habe, ist, das ist das Fachwissen, was unsere Eltern noch gehabt haben. Wenn meine Leute in Urlaub gefahren sind, dann hat man Unterbrecher, man hat eine Lichtmaschine dabei gehabt und man konnte kilometerweit fahren mit wenig Kubik, wenig PS und konnte es irgendwo dann auch richten auf der Strecke. Das ist heute nicht mehr möglich. Man steht, man ist auf den ADAC oder auf irgendwelche andere Abschleppunternehmen angewiesen und dann steht man entsprechend. Urlaub geplatzt.

Wie sieht es bei Ihnen mit der Nachhaltigkeit aus?

Also, wenn was kaputt ist oder so, probiere ich das zu entsorgen, wie sich das gehört. Und beim Auto ist es halt nicht anders, wenn es dann mal Schrott ist, dann landet es auf dem Schrottplatz und der Schrotthändler, der verwertet es oder was auch immer er damit tut. Ob er es in die Presse schiebt oder in Hochofen schmeißt, das weiß ich dann nicht. Aber ich gucke dann schon so, dass es eigentlich ordnungsgemäß entsorgt wird.

Als Kunde kann ich ja nicht wählen die Nachhaltigkeit. Also ich muss das Auto ja so nehmen, wie es der Produzent liefert. Ich könnte mir vielleicht wünschen, sagen wir, ich will ja keine Fensterheber haben oder ich will dies oder jenes nicht haben oder weniger Kunststoffteile. Aber als Verbraucher kann ich, habe ich keinen Einfluss. Also ich könnte jetzt nicht sagen, ich möchte mein Schiebedach nicht aus Plexiglas, sondern aus richtigem Glas oder ich weiß es nicht. Da fällt mir gar kein Beispiel ein. Aber ich glaube, als Kunde kann man da eigentlich nichts machen. Man kann da nicht irgendwie irgendwas sich wünschen, so in der Art, dass andere Stoffe zum Einsatz kommen, die man besser verwerten kann oder einfachere Stoffe.

Kreislaufwirtschaft. Sagt Ihnen das was?

Ja, Kreislaufwirtschaft. Gut, es gibt ja hier in Deutschland ein Kreislaufwirtschafts-Gesetz oder in der EU sogar, ich weiß es nicht. Schreibt ja vor, welche Quoten zu erfüllen sind, bei der Wiederverwertung, bei der Erfassung usw., ja. Aber als Verbraucher, ich kaufe ein Auto und gebe das Auto weiter an einen nächsten Verbraucher oder einen Händler zurück. Ist auch kein Einfluss jetzt von mir. Ich sehe keinen.

Wie denken Sie darüber nach?

Mir sagt das Wort eigentlich gar nichts. Das hab ich jetzt zum ersten Mal gehört und das nur von ihm, was das ist. Aber so ist ja, wie er gesagt hat. Ich kaufe es, ich benutze es eine bestimmte Zeit, dann wird es entweder weiterverkauft oder wie ich vorhin gesagt habe, das geht dann irgendwann zum Schrotthändler.

Was denken Sie darüber?

Ja, es ist, es ist gar nicht möglich aus diesem Kreislauf rauszukommen. Das ist ein Monopol der Autohersteller. Und es werden Berufe…der Automechatroniker… früher waren es die Automechaniker oder die Fahrradmechaniker, die wirklich viel lernen mussten. Die heutigen sind Elektroniker. Die stecken das Auto an und das sagt es ihnen, was kaputt ist. Die alten Leute haben gewusst was was war, wie viel dass gefahren wird und wie viel das nicht gefahren wird und was alles kaputt geht. Und es ist heute einfach nicht mehr möglich. Es ist eine Vermutung von mir. Es ist ein Kreislauf ist wirklich, es ist ein Wegschmeißen. Und was man bei uns jetzt als Abgas-Sünde oder was weiß ich haben, das wird dann in Drittländer geschickt und dann schrauben die die zusammen, machen den Katalysator raus und fahren das weiter. Ich weiß nicht, ob in Afrika der Ozonwert dann anders ist wie bei uns. Im Großen und Ganzen ist es schlecht. lch als Verbraucher, ist es ein ganz großes Thema.

Elektroschrott, wenn es nicht weiterverwendet werden kann, was passiert damit? Was meinen Sie?

Ja, es gibt Firmen, die, die die Edelmetalle rausmachen. Es ist klar, ob es Handy ist, ob es an irgendwelchen Computerteilen ist, an der Elektronik. Da wird viel Geld draus gemacht. Da ist viel Geld drin. Es ist jetzt auch mit den E-Bike-Sachen, es ist da glaube ich Silizium ist in den Batterien drin. Es wird Wasser abgepumpt, es wird aus der Wüste rausgekratzt, wirklich, die Welt wird geplagt, nur um was rauszuholen aus der Erde. Dass man dann irgendwo auf die Erde oder ins Wasser schmeißt, in die Luft bläst, wenn man es verbrennt. Also das sind Sachen, dem kann ich nicht nachfolgen, das ist. Es ist egal, ob das jetzt ein Fahrzeug ist oder die Züge, es ist überall Kunststoff, dass das nach einer Zeit altert, weggeschmissen werden wird und man kann es nicht mehr recyceln. Es ist einfach…

Und was denken Sie über den Elektroschrott?

Ja, ein Teil wird entsorgt bei uns auch. Aber es gibt ja einen großen Teil, der wird nach Afrika und weiß der Teufel wohin gekarrt. Und da tun die Menschen, die nichts haben, die pulen den auseinander mit dem ganzen giftigen Zeug und Russ, was da drin ist und probieren den in die Einzelteile zu zerlegen. Und dann wird er wieder durch diese Händler, die diese Menschen beschäftigen, wieder verkauft. Ob das gut ist? Ist fraglich. Für die Gesundheit dieser Menschen hauptsächlich.