Caring for yourself = caring for others

English translation here.

Was bedeutet für dich care?

Ich würde sagen dass es auf jeden fall dieser gedanke mich wahnsinnig fasziniert, ganz stark ganz individuell bei uns selbst anzufangen und erstmal dafür zu sorgen dass wir in der glücklich sind mit dem was wir machen um das auf andere menschen zu übertragen und überhaupt in der lage zu sein diese unterstützung weiterzugeben an diejenigen die uns umgeben. Weil ich an mir selber einfachm merke dass ich wenn ich selber überfordert bin oder nicht glücklich bin, dass ich dann komplett zumache und gar nicht so zugänglich bin für die menschen um mich herum und ihre bedürfnise wahrnehmen kann und meine rolle erfüllen würde so wie ich das wollen würde. Und das hat für mich auch ganz viel mit den strukturen in denen wir uns bewegen zu tun. Ich beschäftige mich viel mit dem gedanken wie will ich leben und wie will ich arbeiten weil ich das selber noch nicht weiß. Weil die modelle in meiner arbeit oder uni mich nicht erfüllt haben und ich nicht das gefühl habe mein potenzial nicht voll ausfüllen zukönnen. Weil ich mich frage: für wen mache ich das eigentlich? Das war meist in meinem leben: andere zufrieden zu stellen, also meine eltern oder die erwartungen der gesellschaft zu erfüllen. Also eine gewisse rolle zu spielen. Und ich merke dass ich da einfach immer so an diesen punkt komme dass ich so blockiere und so einen shutdown kriege und dann einfach zwei wochen nicht weiterarbeiten kann – weil ich die relevanz einfach auch nicht habe etwas zu tun, das eben auch nicht gesellschaftlich wirksam ist.

Diese trennung von leben auf der einen und arbeit auf der anderen seite finde ich persönlich ganz schwierig weil wir den größten teil unseres lebens ja mit arbeit verbringen müssen oder auch wollen aber das heisst dass die arbeit die wir tun, sollte ja auch irgendwie integriert sein in unser leben und ich habe das gefühl dass sie es eben nicht tun.

Hast du ne idee wie das für dich funktionieren könnte?

Ja, also auf jeden fall fnde ich so ansätze wie die sicherung der existenz, sei es in form von nem grundeinkommen, dass du einfach etwas tun weil du es einfach tun möchtest. Ich glaube daran dass wir menschen schon das bedürfnis haben etwas zu tun, an etwas zu arbeiten, nicht primär weil wir geld verdienen wollen, sondern weil es etwas ist was wir tun möchten. Und das rauszufinden, was wir wirklich tun wollen, das wäre wichtig für mich. Was würde ich tun wenn ich nichts tun müsste? Ich glaube, dass wir nie in diesen Zustand wirklich kommen weil wir uns immer darum sorgen müssen, wie bezahle ich meine miete, wie bezahle ich mein essen … es bleibt kein raum mehr dafür dinge zu tun die wir tun würden wenn wir uns nicht darum sorgen müssten, was wir tun müssen um zu überleben. Gut und überleben… wir befinden uns ja schon in nem system das uns unser existenzminimum mehr oder weniger sichert, was ber immer auch verbunden ist mit barrieren und einem gewissen stigma…

Das du dann auch zu wenig geld hast und zu wenig selbstvertrauen um das zu tun was du tun willst. Auch wenn du hartz 4 beziehst musst du dich permanent rechtfertigen für deine situation, du musst xy viele bewerbungen schreiben um dich zu bemühen, irgendwie eingegliedert zu sein und kannst jetzt nicht irgendwie sagen ich beziehe hartz 4 und mache jetzt kunst und schreibe ein buch, weil das system einfach nicht funktioniert.

Care wäre für mich ein zustand von selfcare und dann ausgehend davon zeit und ressourcen zu eröffnen um für andere da zu sein oder andere in irgend einer form zu bereichern für das was ich selber tun kann.

Also erst indem du für dich selbst sorgst kannst du auch für jemand anderen sorgen?

Ja, also erst wenn du nicht abhängig bist von bestimmten sachen bist du erst in der lage dazu, für andere da zu sein und dein potenzial auszuschöpfen. Vor allem auch zeit, die zeitressource ist ein wichtiger faktor, um für andere da zu sein.

What is your entourage like?

Oh, this is familiar. I’ve read so many stories on Edgeryders where young people ask this very same questions, myself included.  Then what helped me was spending time with others and realising that we’re all in the same boat and this is not a personal dillemma, it’s a collective one. Finding each other really gives you a sense of support, somehow it helped my mind get over the fact that there is a problem. Then things would only get easier in time, because you surround yourself with people who are like you - not only that they feel the same (most everyone does!) but that they talk about it in the same uncompromising way. What is your entourage like?

Have you read @Dougald’s piece? You’ll love it.

Oh an @Katja_Feldmeier, you should really talk to @NeleG, she touches on some similar questions in her post!